Warum die Waage nicht alles ist
Viele Menschen messen ihren Erfolg beim Abnehmen oder Fitwerden ausschließlich an einer Zahl: dem Körpergewicht. Das Problem daran? Die Waage unterscheidet nicht, ob du Fett, Muskeln, Wasser oder sogar den Inhalt deines Magens wiegst.
Besonders dann, wenn du mit Krafttraining startest, kann es passieren, dass die Zahl auf der Waage stagniert oder sogar leicht nach oben geht und trotzdem bist du in einer besseren Form als vorher. Der Grund ist einfach: Muskeln sind dichter und schwerer als Fett. Ein Kilogramm Muskeln nimmt deutlich weniger Platz ein als ein Kilogramm Fett. Das bedeutet: Du kannst gleichzeitig Fett verlieren, Muskeln aufbauen und schlanker aussehen, ohne dass sich dein Gewicht dramatisch verändert.
Ein weiteres Problem: Dein Körpergewicht schwankt täglich durch Faktoren wie Wassereinlagerungen, hormonelle Veränderungen, Verdauung oder die Menge an Salz und Kohlenhydraten, die du gegessen hast. Diese Schwankungen können 1–3 Kilo innerhalb von 24 Stunden ausmachen, ohne dass sich am Fettanteil überhaupt etwas verändert hat.
Und selbst Körperfettwaagen, die angeblich deinen Fettanteil in Prozent anzeigen, sind oft erstaunlich ungenau. Ihre Messung basiert auf elektrischen Impulsen, die stark von deinem Wasserhaushalt, deiner Hauttemperatur und sogar davon abhängen, ob du gerade gegessen oder getrunken hast. Eine Abweichung von 3–5 Prozentpunkten (und manchmal noch mehr) ist keine Seltenheit.
Deshalb ist es wichtig, die Waage und auch Körperfettwaagen, nur als einen von vielen möglichen Indikatoren zu sehen. Sie sind nicht nutzlos, aber sie erzählen niemals die ganze Geschichte.